Suche nach Wohnraum

Aus dem Oberbergischen Anzeiger vom 30.9.2016:

Suche nach Wohnraum

Unterbringung
Engelskirchen muss bis Jahresende deutlich mehr Flüchtlinge aufnehmen als erwartet

VON TORSTEN SÜLZER
Engelskirchen. Engelskirchen muss bis Ende Dezember deutlich mehr neue Flüchtlinge aufnehmen als erwartet — nämlich 163, zusätzlich zu den 229, die bereits in der Gemeinde leben. Das berichtete Fachbereichsleiter Norbert Hamm im Sozialausschuss. Damit stellt sich die Frage nach der Unterbringung neu.
Bislang setzt Engelskirchen fast vollständig auf eine dezentrale Verteilung. Nur 19 der zurzeit in der Gemeinde lebenden 229 Flüchtlinge sind im Wohnheim in Wallefeld untergebracht. Alle anderen verteilen sich auf 31 Wohnungen.
„Auf dem freien Wohnungsmarkt stoßen wir an unsere Grenzen”, sagte Hamm. ,,wir werden aber trotzdem bitten, uns freien Wohnraum zu melden.” Für den Fall. dass das nicht reicht, diskutiert die Verwaltung eine Alternative: Als Pufferlösung könnten ab Dezember 30 bis 40 Flüchtlinge in der leerstehende Eichendorff-Schule (neben der ehemaligen Paul-Gerhardt-Grundschule) in Ründeroth provisorisch untergebracht werden. Das berichtete Hamm gestern auf Anfrage. Turnhallen sollen ausdrücklich nicht geschlossen und belegt werden. Ursprünglich hatte die zuständige Bezirksregierung Arnsberg Engelskirchen bis Mitte September 138 neue Flüchtlinge angekündigt. Es kamen aber nur 70. Jetzt, so Hamm, sei die Mitteilung eingegangen. dass bis Ende des Jahres nicht nur die restlichen 78 Flüchtlinge zu erwarten sind, sondern insgesamt 163. ,,Das hat uns überrascht”, gestand Hamm. Hintergrund sei eine Bestandserhebung der Bezirksregierung auf Basis der August-Zahlen. Zum Stichtag habe Engelskirchen seine Flüchtlingsquote nur zu 51 Prozent erfüllt gehabt.
Sollten die angekündigten Flüchtlinge diesmal wirklich alle kommen, würde die Zahl der Asylbewerber in Engelskirchen auf rund 400 steigen. Von den 229 jetzt in Engelskirchen lebenden Flüchtlingen sind 124 Erwachsene und 105 Kinder, berichtete Hamm. Die Erwachsenen teilen sich auf in 71 Männer und 53 Frauen. 17 der 229 verfügen über eine Aufenthaltserlaubnis, gelten also als anerkannt. Rund 130 haben eine “Aufenthaltsgestattung”, 33 sind „Asyl suchend” und 47 werden geduldet.
Hamm nannte weitere aktuelle Zahlen: 20 Flüchtlinge gehen in einer Reinigungskolonne einem 1-Euro-Job nach, sechs haben eine Ausbildung aufgenommen, vier machen ein Praktikum bei der Firma Lukas — „mit gutem Erfolg”, wie Hamm betonte.

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